Konstanzer Münster

Konstanz Münster – Ort des Geschehens aus meinem Krimi “Der Teufel lebt im Paradies“

Über den Dächern der Konstanzer Altstadt thront der Turm des Münsters. Ich stehe davor und blicke hinauf. Ganz schön hoch. Wage trotz angeborener Sport-Allergie den Aufstieg. Doch dieser wird kein leichter sein, 193 Stufen müssen bis zur Plattform überwunden werden. Betrete die schmale Treppe des Turms. Steil ist sie, eng ist es. Nach fünfzig Stufen wird mir schwindlig, nach 50 weiteren schlecht. Ich bin nicht so der sportliche Typ.

Von Stufe zu Stufe wird mein Körper schwerfälliger. Höre jemand hinter mir schnauben, stelle fest, es kommt von mir. Es zieht sich. Verspüre plötzlich

wilde Sehnsucht nach einem Lift. Lege kurze Pause an der Glockenstube ein. Erstarre im selben Moment zur Salzsäule, als der Glockenschlag dröhnt. Der Boden vibriert unter den Füßen, meine 206 Knochen auch.

Irgendwie bringe ich es fertig, die Plattform lebend zu erreichen.

Die Welt hier oben sieht anders aus. Großartiger Blick auf die Spielzeughäuser der Altstadt, den See, die Alpen … Fotos müssen durch ein Stahlgitter geknipst werden, damit hier keiner auf dumme Gedanken kommt.

Vier Tage später: Sichte Fotomaterial. Stelle fest, dass ein wichtiges Motiv fehlt.  Zurück zum Münster? Geht nicht. Habe geschworen, dass mich keine zehn Pferde wieder hinaufbringen, weil zu anstrengend. Never. Ever. Again. Einen Schwur darf man nicht brechen, so lautet das Gesetz. Muss improvisieren. Wenn´s jemand bemerkt, berufe ich mich auf künstlerische Freiheit.

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